10.11.2018
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die Steintreppe geht in die Beine |
Das hätte ich nicht gedacht, so spät im Jahr noch einmal den Niesen zu machen. Ich sehe aus der Ferne, da oben liegt schon Schnee, der tut aber keinem weh, im Gegenteil, ich würde mich freuen. Es ist das dritte Mal in diesem Jahr, nach 2h05 im Frühjahr, 2h00 im Sommer direkt im Anschluss an das Morgenberghorn will ich schneller sein als die 1h53 im Vorjahr.
Der Parkplatz in Mülenen ist gut gefüllt, ich bin überrascht darüber. Nach kurzem Aufwärmen lege ich los oder besser gesagt, es geht gleich richtig los mit der Steigung. Ich bin ausnahmsweise ohne Pulsmessgerät unterwegs. Zu schnell gestartet bin ich auch noch, so dass ich schon nach 5min etwas reduzieren muss. Ab da geht es dann supi und zügig. Auf dem kurzen Abschnitt über die Asphalt- und Naturstrasse merke ich, einiges schneller unterwegs zu sein als sonst. Dann geht es der Bahn entlang, «steiler Weg» ist angegeben.
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kurzes Flachstück zum Erholen |
Ein paar kurze Stopps zum Durchatmen, Trinken und Fotos liegen immer drin, dafür halte ich die Stoppuhr an. Zwischen den Bäumen hindurch zeigen sich trotz vieler Wolken die Berge. Ein paar Wanderer und ein Trailrunner begegnen mir, es sollten nur wenige folgen. Der dritte der gut acht Kilometer ist der steilste und der geht heute besser denn je. Hat man den geschafft, ist eigentlich Halbzeit. Leicht unterhalb Schwandegg kommt der Wanderweg ganz nahe an die Seilbahn, da pausiere ich üblicherweise kurz und schaue auf die Uhr: bei meinem schnellsten Durchgang brauchte ich bis hierhin ziemlich genau eine Stunde, jetzt sind es 52min. Geil. Schwandegg passiere ich nach 58min.
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schöne Bergwelt |
Der Teil durch die Lawinenschutzwände (KM 6) gefällt mir gut, hier fehlt mir aber meistens schon Kraft. Heute nicht. Ich kann alles rennen, so wie ich mir es vorgenommen hatte. Die Temperatur ist gut, ganz oben sind es glaube ich 0-2 Grad. Es ist besser als früh morgens im Sommer und Gegenverkehr hat es auch keinen. Nach einer kleinen Richtungsänderung zeigt sich der Kulm, der Schlussabschnitt täuscht immer ein wenig, denn optisch gibt es einem das Gefühl, in 5min oben zu sein.
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dieser Teil hat es in sich. Eine Tolle Abwechslung nach dem Zickzack im Wald |
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das Ziel in Sicht, noch geht es ein bisschen |
Ich freue mich schon auf die tolle Endzeit und trabe weiter hinauf. Mehr und mehr Wolken ziehen auf. Teilweise ist der Schlussteil fast flach im vergleich zu Passagen weiter unten. Schnee liegt hier keiner, eigentlich schade. Bei der Bergstation starte ich noch den Schlusssprint direkt nach oben. Bei einer kleinen Mauer fünfzehn Meter vor dem Ziel hole ich mir auf allen Vieren noch ein Souvenir am Knie ab. War ja klar. Ich schaue auf die Uhr: 1h36m51sec. Grossartig, ich verbesserte mich für die 1'669 Höhenmeter um über eine Viertelstunde. Für den Rückweg nehme ich die Bahn und freue mich schon auf den nächsten Anlauf.
Niesen. I mag di.
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so anstrengend es war, so zufrieden bin ich |
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über ein paar Schneepassagen hätte ich mich gefreut |
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Schlussteil mit toller Berg- und Seesicht |