07.08.2020
Vergangenes Jahr nach ich vereinzelt am Berner Berglaufcup teil. Auch dieses Jahr freue ich mich auf diese kurzen, dafür intensiven Läufe.
Gurten, 03.08.2020, 3,6m, 310Hm
Wettkämpfe sind toll, umso mehr weil heuer viele Events infolge Corona ins Wasser vielen. Die einfache Organisation wirkt irgendwie charmant, es dürfte also gut mehr davon geben. Von der Talstation Gurten via Gurtendörfli auf den Gurten heisst auch, es geht gleich richtig los über die Asphaltstrasse hinauf. Streng die erste Steigung, die ich noch zurückhalten überwinde, bis ich nach ein paar Hundert Metern das Tempo anziehe. Es ist immer wieder eindrücklich, wie die vorne wegziehen. Das Niveau ist nach meinem Empfinden hoch. Auch dieses Jahr fehlen mir solch kurze, heftige und schnelle Läufe, das ist aber in der Summe egal. Item. Der Teil über den steileren Wanderweg macht mir etwas zu schaffen, ich verliere wieder Plätze. Zwar jogge ich hier öfters, doch kenne ich die genaue Strecke zu wenig. Mit etwas Weitsicht erkenne ich die minimale Steigung, auf der ich etwas aufdrehen kann. Ja dann kommt nur noch der kurze Schlussanstieg zum Ostsignal. Die 4'700 Höhenmeter aus den letzten 5 Tagen spüre ich so nicht direkt, aber sie rauben sicherlich etwas die Frische ;-). Laufzeit 19min28, Pace 05:24, bescheidener Gesamtrang 55 von 161 und Kategorienrang 21. Nun, das war heftig, ein zügigerer Start wäre drin gelegen. Doch so kurze Läufe geben einem doch immer das Gefühl, es ginge schneller... einfacher gedacht als gemacht ;-)
Bütschelegg, 04.08.2020, 5,3m, 520Hm
Tag zwei stellt die Königsetappe dar. Von Toffen oder so geht's auf knapp 1'000m.ü.M. Ich habe mir die ersten 1,5km genauer angeschaut und freue mich deswegen mehr auf denjenigen Streckenteil, der mir noch unbekannt ist. Wieder ein Start in der Steigung, hässlich. Nach einigen Metern nimmt die Steilheit zu, ich versuche hier unbeschadet durchzukommen und lasse mich deswegen «gerne» überholen. Generell gehe ich den ersten Kilometer vorsichtig an. Über eine Wiese mündet die Strecke bald in den Wald hinein, wo ich mich richtig über diese Art von Laufen freue. Heftig, kurz, intensiv, schnell, pur, simpel. Es bilden sich kleinere Gruppen, wobei ich jeweils Vorteile entdecke, wenn Steigungen ins Flache übergehen. Heute fallen mir mal wieder die unterschiedlichen Laufstile auf, lustig. Jedenfalls schiesst mein Puls in ungeahnte Höhen, für den eigentlich angenehmen Schlussteil fehlt mir etwas die Puste, so dass mich wiederum Rang 55 erwartet. Laufzeit 31min13, Pace 06:04, Kategorienrang 20. Heute lag wirklich mehr drin am Start und flacheren Mittelteil. Aber was sind schon 30 Sekunden... Ich verweile kurz im Ziel und jogge die identische Strecke zurück, dabei merke ich, wie lange 5 Kilometer super langsam joggend sein können.
Ulmizberg, 07.08.2020, 3,7km, 310Hm
Heimspiel. Auf dem Ulmiz war ich oft, ich kenne fast die ganze Strecke. Deswegen freue ich mich besonders auf die letzte Etappe der diesjährigen Austragung. Vorgestern war ich noch auf dem Zermatter Stockhorn und gestern auf der Skipiste, eine geile und anstrengende Woche geht langsam zu Ende. Das soll übrigens keine Ausrede sein, denn für diese kurze Strecke muss und kann man die Müdigkeit ein bisschen unterdrücken. Egal. Am Start beim Schiessstand bin ich eingeklemmt, was meinen Vorsatz für einen zügigeren Start zunichte macht. Dann nimmt die Steigung etwas zu, es winkt aber schon bald ein kurzes Abwärtsstück zum Verschnaufen. Die folgende leichte Steigung gefällt mir gut, ich hole etwas auf und habe ein gutes Gefühl. Im Frühling war ich öfters hier und ich überlege mir, gelegentlich mal wieder hinzukommen für Gas z'gä. Interessanterweise verliere ich Zeit im Flachen, wo ich sonst aufhole. Hmmmm. Dann lege ich wieder zu, überhole vor der Treppe noch, damit ich ohne Verkehr den Schlussteil in Angriff nehme. Selbst beeindruckt über meinen Schlusssprint ziehe ich an ein paar Typen vorbei, das erwartete Übersäuern der Beine lässt auf sich warten, so dass mir das Finish ein richtig gutes Gefühl gibt. Da kommt ja wirklich noch einiges aus meinen Beinchen. Beim Zieleinlauf ziehe ich ein positives Fazit, denn das war wohl der beste der drei Läufe, auch wenn es sich mit Gesamtrang 53 und Kategorienrang 20 Resultatmässig wenig widerspiegelt. Laufzeit 19min59, Pace 05:24. Gegenüber dem Vorjahr war ich eine Minute schneller, ist doch toll.
Fazit: Es geht mehr, definitiv. Dafür sollte und könnte ich sicherlich schneller starten. Sollte und Könnte waren beides einsame Loser. Die Intensität ist hoch, das bin ich mir Zuwenig gewohnt. Insgesamt bin ich zufrieden, denn die Läufe fäge wine Moore. Immer wieder bin ich beeindruckt über die Zeiten der anderen Läufer. Gerne bin ich nächstes Jahr wieder dabei.