Start zum Lausanne Marathon |
In diesem Jahr will ich es besser machen: War ich doch mehr in den Bergen unterwegs zu Lasten von ausgedehnten Flachläufen, war die Vorbereitung weniger gezielt als im Vorjahr. Meine Grundausdauer ist vermutlich besser geworden, ob dem so ist, werde ich nach 42'195 Metern feststellen. Es ist immer dasselbe mit der Zielsetzung: unverletzt bleiben, Ankommen, Spass haben, sich verbessern. 3h15 wären toll, alles darunter grossartig. Unter 3h wäre absolut fantastisch, vermutlich etwas zu optimistisch.
Zur Stecke gibt es ja wenig zu sagen, die verläuft unspektakulär von Lausanne über die Hauptstrasse nach Vevey und auf gleichem Weg retour. Okay, neben den Weinbergen mit Seesicht macht das optisch etwas her. Es ist trocken, aber nur um die 6 Grad. Am Start verpasse ich gleich meine eigene Zeitmessung via Sportuhr, das ist mir vorher noch nie passiert. Mein Puls ist etwas zu hoch, vermutlich geschuldet durch mein zu kurzes Einwärmen. Ich muss mich schon recht beeilen, den 3h Pacemaker einzuholen. Im Gegenwind wäre es optimaler, direkt in der Gruppe um den Pacemaker zu laufen, aber ich bin immer ca. 20m dahinter. So ab Kilometer 12 geht es eigentlich sehr gut und phasenweise angenehm. Ich erreiche die Hälfte in 1h29h38, also auf 3h-Kurs. Im Wissen, dass der Rückweg noch intensiv wird, verpflege ich mich regelmässig und seriöser als auch schon.
auf halber Strecke hinter der Traube um den Pacemaker |
Die Traube um den Pacemaker wird stetig kleiner. Gelegentlich müssen Läufer abreissen lassen bei den Verpflegungsständen, selbst wenn sie deswegen nur 10 Sekunden verlieren, vermögen sie diese kaum noch aufzuholen. Ab Kilometer 30 merke ich, es wird eng, eng diese Pace bis ganz am Schluss zu halten. 6 Kilometer später verliere ich den Anschluss, bin aber deswegen nicht entmutigt, denn ich habe die Pace doppelt so lange als im Vorjahr halten können. Nach dem ich schon früher im Rennen kurzzeitig Bauchbeschwerden hatte, die sich rasch verzogen, kommen sie umso heftiger zurück. Da wird mir richtig unwohl... Ich muss mal... Dafür gehen 70 Sekunden drauf, dafür fühle ich mich nach diesem kurzen Cooldown kreislaufmässig besser. Die letzten 4 Kilometer sind sehr anstrengend und ich freue mich auf das Ende. Ich erreiche das Ziel in 03:03:21, 21. Kategorienrang, 89. Rang overall bei 1'116 Klassierten. Das entspricht einer Pace von 4:20! Damit bin ich wirklich zufrieden und auch ein bisschen überrascht!
Ein toller Lauf besiegelt also das Ende der Laufsaison 2018. Die drei Minuten über 3h geben mir natürlich Motivation zur Verbesserung für den nächsten Flachmarathon. Au revoir, Lausanne.
zufrieden nach einem tollen Lauf! |