bim Bärner Bärgloufcup inegluegt u igluegt

07.08.2019 & 09.08.2019


Selbstverständlich schrieb ich mir die fünf Veranstaltungen des diesjährigen Bärner Bärgloufcups frühzeitig in die Agenda ein. Innert fünf Tagen sollen Gurten, Bütschelegg, Belpberg, Bantiger und Ulmizberg hinaufgesecklet werden. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt: Mein Augustprogramm galt den Bergen und der Cup entschwand aus meiner Prioritätenliste.
Päscu am Bärner Bärgloufcup
Mittwoch: Zwei Stunden vor Start auf den Belpberg erinnert mich meine Agenda eben wieder an diesen Lauf. Also fahre ich häbchläb nach Belp. 4,7 Kilometer mit 350 Höhenmetern gilt es zu bezwingen. Es geht sehr familiär zu und her bei diesen Läufen, was mir bestens gefällt. Die 200 Startplätze für die Cupwertung sind ausgebucht, nur noch Einzelstarts sind möglich, was dann eben auch die Beliebtheit dieser Abendläufe hervorhebt. Dass hier richtig gute Läufer am Start sind, entnahm ich den Ranglisten aus dem Vorjahr. Die Strecke auf den Gurten kenne ich, so weiss ich die Siegerzeiten einzuschätzen.






Um 19 Uhr startet also die dritte Etappe. Der erste Kilometer flach ist seit Langem mein erster flacher Kilometer auf Tempo. Meine müden Beinchen könnten schon noch schneller, aber es geht ja noch aufwärts. Die erste Steigung übers Feld fühlt sich noch gut an, ebenso viele Läufer wie mich überholen, überhole ich auch. Bei der zweiten Steigung leide ich schon gewaltig mit brennenden Beinen. Hier wäre das Affen-Emoji, das sich die Augen zuhält, durchaus angebracht. Die Steigung nimmt in den Wald noch etwas zu, ich komme kaum vorwärts und werde mehrfach überholt. Da muss ich tatsächlich marschieren, aber egal. Über den flachen Zwischenabschnitt erhole ich mich ein wenig, werde wieder schneller. Dann folgt auch schon der Schlussabschnitt über die Strasse, wo zwar ein minimer Schlusssprint (wen man dem denn so sagen kann) drin liegt, aber die anderen Läufer tun es mir gleich. Mit einer Zeit von 26min22sec (Pace 05:36) lande ich auf dem ernüchternden 58. Rang von 148 Teilnehmern. Mein Laufpensum der letzten Tage und Wochen spürte ich gut in den Beinen, dennoch hätte ich so etwas um Rang 30 erwartet. Spass hatte ich trotzdem. Die Siegerzeit liegt bei 20min. Unerreichbar für mich. Gegen zwei Minuten könnte ich wohl schneller sein. Item. Kurz vor dem Ziel traf ich auf Fredi, der mich zusammen mit seiner Frau freundlicherweise nach Belp zurück chauffiert. Ich sehe ich dann spätestens zu Beginn der Hockeysaison wieder, oder vielleicht am Jungfraumarathon. Merci nomau. Eine äusserst sympathische Laufveranstaltung, von denen es gerne mehr geben dürfte.
chum mir gö nomau
Freitag: Nach einem Tag auf der Aare bin ich noch etwas spontaner und knapper dran als am Mittwoch. Gleich bei mir um die Ecke findet eben die letzte Etappe des Cups statt, und zwar diejenige auf den Ulmizberg. Knapp dran, reicht es mir noch für eine kleine Aufwärmrunde. Dann geht es auch schon wieder los. Die Schnellsten secklen in einem irren Tempo die erste Steigung hoch. Ich habe mich etwas weiter hinten eingereiht. Diesen Weg nahm ich übrigens auch schon, einfach bergab. Heute fühle ich mich besser. Die konstante Steigung gibt mir ein Gefühl von Rhythmus. Zwar habe ich immer noch das Gefühl, dass meine Beine müde sind, aber das Gefühl eines Kaltstartes und Hektik wie am Mittwoch ist nicht da. Es bilden sich kleine Gruppen von 5-10 Läufern, die in ähnlichem Tempo unterwegs sind. Es gibt übrigens auch einen Verpflegungsposten und Zwischenzeiten, das ist hier also keine Amateursache, nur das es gesagt ist ;-) Kurz vor dem Ziel warten noch ein paar Treppenstufen, die mich ziemlich schnell in die Übersäuerung treiben und einen Schlusssprint verunmöglichen. Macht nichts. Für die 310 Höhenmeter verteilt auf 3,7Km benötige ich 20min55sec (Pace 05:39), lande damit auf Rang 56 von 139 Läufern. Die Siegerzeit liegt bei 16min. Gefühlt ging das einiges besser als am Mittwoch, resultatmässig unverändert.




Fazit: so schnörkellos die Organisation, so simpel die Strecken, so stark die Läufer. Ein Muss für jeden Berner, mal am Bärner Bärgloufcup einen Hoger ufechiichet z'si. Hani igluegt? Äuä scho chli. Resultat hin oder her, mir hat's gefallen. Super Sach!