Sonntag melken mit Morgenberg- und Faulhorn (1/2)

30.06.2019
In der Altstadt füllen sie noch die Becher. Der Hahn schläft auch noch. Es ist 3 Uhr morgens in der Nacht auf Sonntag, zu dieser unheiligen Zeit klingelt mein Wecker. Ab ins Oberland. Müdigkeit hin oder her.
mini liebsti Flagge


der Tag erwacht
Im Herbst machte das Wetter nicht so mit. Deswegen laufen ich und Manu früh los unterhalb Mittelberg. Ziel: Morgenberghorn. Das Morgengrauen hat schon eingesetzt, eine Lampe ist deswegen überflüssig. Es weht ein mildes Windlein, eher ungewöhnlich früh morgens in dieser Höhe, so finde ich. Ich trödelte etwas oder wurde einfach nicht richtig wach, weswegen der Sonnenaufgang noch vor dem Gipfel zu sehen sein wird. Macht nichts. Zuerst über die Naturstrasse beginnt bald der Wanderweg, eher steil würde ich sagen. Den Tag erwachen zu sehen, ist etwas wirklich tolles (sagt ein Spätaufsteher wie ich ;-).
erste Sonnenstrahlen
no filter
#Geissenpäscu
Vor dem Rengglipass joggle ich mit ein paar Geissen. #Geissenpäscu wird der neue (s)Hit auf Instagram. Die freuen sich offenbar über Besuch oder erwarten Futter. Der dazugehörige Bauer ist bereits zu Tisch, mit dem Feldstecher beobachtet er ich-weiss-auch-nicht-was. Das man hier einkehren könnte, merke ich mir für ein andermal. Die ersten Sonnenstrahlen erreichen die First in unserem Rücken und wir bald den Rengglipass. Es ist 06:04 Uhr, weit hinter dem Brienzer Rothorn taucht jetzt die Sonne auf und wirft ihre Strahlen den unterschiedlichen Grathöhen abwechselnd ins Tal hinunter. Ab hier ist der Weg weiss-blau-weiss markiert, gelegentlich benötigt man über die Felsen die Hände. Ein bisschen Action also. Die paar Passagen mit Ketten sind abwechslungsreich aber einfach.
toller Wanderweg


letzter Abschnitt

am Grat begleitet von der Sonne
Stogli in Action


Für die letzten Meter am Grat begleitet uns die Sonne, das ist ja fast noch besser als der Sonnenaufgang selbst. Gegen 7 Uhr erreichen wir die Bernerflagge auf dem Morgenberghorn auf 2'248m.ü.M. Ein paar Wanderer sind schon oben, viele weitere sollten folgen an diesem Prachtstag. Andere haben sogar oben übernachtet, das muss auch schön sein. Wir geniessen zuerst die Aussicht dieser frühen Morgenstunden, dann erfreuen wir uns dem Proviant. «Ungschoche dribisse statt vergyble», lautet das Motto für mein geliebtes Nutellaschnittli.
mächtige Schwalmere


Blick zum Brunni, Niesen und Thunersee
Bald darauf machen wir uns auf den Rückweg übers Brunni. Ich hatte ganz vergessen, dass der Weg bis zum Chemi sich zieht, die vielen losen Steine hatte ich wohl ebenso vergessen und ich frage mich, wie ich da letztes Jahr hoch- und runterjoggte mit den superdünnen Trailschuhen. Beim Chemi hilft die Kette sehr, ich als bekannter Stogli würde es hier ohne Kette weder hoch und schon gar nicht runter schaffen. Mein weiteres Tagesprogramm schliesst eine Rast beim Brunni aus, eigentlich schade, denn ein Nückli in der Morgensonne würde sicherlich gut tun. Die rund 900 Höhenmeter nehme ich gerne. Das Morgenberghorn, es gefällt mir wahrlich gut. I chume wider. Mir chöme wider. So sind wir bald zurück beim Mittelberg und fahren nach Spiez... Hier geht's zu Teil 2.
Sonnenaufgang

Kette beim Chemi